„Diskriminierung? Kannst du dir abschminken!

Barbie Breakout ist eine der wenigen Prominenten, die offensiv über ihre HIV-Infektion sprechen. Anfangs fiel es ihr schwer, die Diagnose wegzustecken. Ihre Botschaft heute: Ein erfülltes Leben mit HIV ist möglich!

Eine Person mit einem rosa gemusterten Hemd und Glatze schaut in die Kamera, hinter der Person sieht man mehrere Glitzer Kostüme auf einer Kleiderstange hängen.

Dieses Kampagnengesicht hat viele Gesichter: Barbie Breakout ist Maskenbilderin, Drag Queen, HIV-Aktivist*in, um nur einige zu nennen. In „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ ist die Moderatorin von „Drag Race“ Germany ganz anders zu sehen als im Fernsehen: nur mit leichtem Tages-Make-up, sehr persönlich. Barbie ist nicht-binär, ordnet sich keinem Geschlecht eindeutig zu, erklärt sie im Interview (LINK). Und erzählt uns die Geschichte ihrer HIV-Infektion.

Barbie Breakout ist eine der wenigen Prominenten weltweit, die offen über ihre HIV-Infektion sprechen. Sie tat es ungefragt in Shopping Queen, verrät es allen in ihrem Insta-Profil, war Teil der Kampagne ICH WEISS WAS ICH TU der Deutschen Aidshilfe, erzählt in ihrem Buch „Tragisch aber geil“ und ihren Podcasts davon. Sie tut das aus voller Überzeugung: „Ich will aufklären und das Stigma beseitigen!“

Dabei fiel ihr der der Umgang mit HIV zunächst nicht leicht. Nach der Diagnose hatte sie noch die alten Bilder von Leid und Tod im Kopf und verdrängte die schlechte Nachricht. „Ich habe erstmal viel gefeiert, jede Menge Drogen genommen. Das hatte auch viel mit Selbstbestrafung zu tun. Ich habe mich noch einmal ordentlich an die Wand gefahren.“

Zugleich musste Barbie miterleben, wie in der Party-Szene über sie getratscht wurde – statt mit ihr geredet. Eine Freundin hatte sich verplappert, die Nachricht von ihrer Diagnose machte die Runde. Da ergriff sie selbst die Initiative. „Ich habe die Leute direkt gefragt, was die Scheiße soll. Warum haben sie nicht direkt mit mir geredet?“

Der Agentur, für die Barbie als Maskenbilder arbeitet, gab sie selbst Bescheid, obwohl HIV im Job natürlich überhaupt keine Rolle spielt. Antwort ihrer Bookerin: „Tut mir leid für dich. Brauchst du irgendwas?“ – „Das war optimal“, erinnert sich Barbie.

Auch ihr Vater reagierte vorbildlich: Er kam nach Berlin gereist, ließ sich alles erklären, ging sogar mit zum Arzt. Was der Vater zu hören bekam, möchte Barbie jetzt allen vermitteln: „Das Leben als HIV-Positiver kann heute genauso wertvoll und genauso lang sein kann wie ohne HIV.“

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